Das Stifterehepaar und die Zustifterin

Die Gründung der Stiftung geht auf das Münchner Ärzteehepaar Dr. Hans Hirtl und Dr. Edeltraud Hirtl-Dimpfl zurück.

Dr. Hans Hirtl ist 1919 geboren und seine Arzttätigkeit begann in den allerletzten Kriegstagen. Bei seinem ersten Einsatz im Kreiskrankenhaus Mindelheim musste er sein Improvisationstalent unter Beweis stellen: Kriegsbedingt fehlten dort viele Apparate und Instrumente bzw. sie waren nur eingeschränkt einsatzfähig. In dieser Situation wurden Dr. Hirtls technisches Geschick und seine Kreativität im Umgang mit behelfsmäßigen Lösungen sehr geschätzt.

Von 1952 bis 1956 war er Arzt im Urologischen Krankenhaus München und qualifizierte sich in diesen Jahren zunächst zum Facharzt für Chirurgie (1953) und dann auch zum Facharzt für Urologie (1956).

Dr. Edeltraud Hirtl-Dimpfl

Dr. Edeltraud Hirtl-Dimpfl ist 1920 geboren und hat ebenfalls Medizin studiert. 1946 erfolgte ihre Bestallung als Ärztin. Ihren Ehemann Hans hat sie während der gemeinsamen Zeit als Assistenzärzte im Kreiskrankenhaus Mindelheim kennengelernt. Danach hatte sie bis 1970 als Allgemeinmedizinerin eine eigene Praxis in der Tengstraße in München.

Edeltraud Hirtl-Dimpfl und Hans Hirtl haben am 23. August 1952 geheiratet. Im Jahr 1967 eröffneten sie dann gemeinsam das Parkhospital im Cosimapark, wo sie beide als Belegärzte tätig waren. Am Ende ihrer Berufsbiographie verkauften sie dieses.

Unter anderem aus diesem Verkaufserlös stammt das Kapital, mit dem am 28.10.1988 die „Dr. Hans Hirtl- und Dr. Edeltraud Hirtl-Dimpfl-Stiftung“ gegründet wurde. Deren Zweck waren zwei Herzensanliegen des Ehepaares: Erstens die finanzielle Unterstützung hilfsbedürftiger Senioren und zweitens der Erwerb von historischen Objekten für Sammlungen des Deutschen Museums, sowie des Bayerischen Nationalmuseums. 

Die beiden wurden am 07.05.1992 aufgrund ihrer finanziellen Förderung und durch Ermutigung und sachverständigen Rates, zum Zeichen des Dankes und der Freundschaft mit der „Oskar-von-Miller-Medaille“ in Gold durch das Deutsche Museum ausgezeichnet.

Dr. Hans Hirtl verstarb am 28. Januar 1996 und Dr. Edeltraud Hirtl-Dimpfl am 5. September 2000. „Herr, dir in die Hände sei Anfang und Ende gelegt“ lautet die Fürbitte auf dem Sterbebildchen.

Dr. Mona Obländer
Bildrechte Privat

Und später eine großzügige Zustiftung durch Frau Dr. Obländer

Dr. Mona Obländer ist in Milbertshofen aufgewachsen, einem der Stadtviertel, wo München weder mondän noch chic ist. Ihr Vater hatte dort als Allgemeinmediziner seine Praxis. Nachdem sie Zahnmedizin studiert und sich promoviert hatte, konnte Mona Obländer in dem Gebäude, wo bereits ihr Vater praktizierte, Räume für eine eigene Praxis anmieten. „Mein Vater war der <Herr Doktor>, meine Mutter, die in der Praxis tatkräftig mitgearbeitet hat, war die <Frau Doktor>“, erinnert sie sich und lacht: „Und ich? Ich war das Fräulein Obländer!“

Die junge Zahnärztin vergrößerte dann innerhalb der ersten fünf ihre Praxis auf 220 qm. Ein drittes Behandlungszimmer und ein eigenes Labor kamen dazu und das Team wuchs auf bis zu 15 Mitarbeitende. „Ich war mehrmals in der Woche 13 Stunden außer Haus und um 6.15 Uhr in der Früh immer schon als Erste in der Praxis,“ sagt sie im Rückblick über diese Zeit. Für die Arbeitstage, wo sich das heimfahren nicht mehr gelohnt hat, gab es Praxis ein kleines Übernachtungszimmer.

Als Zahnärztin war Dr. Obländer immer gerne und bewusst „für die normalen Leute“ im Einsatz und hat sich, wie schon Ihr Vater, dem Ortsteil Milberthshofen sehr verbunden gefühlt. Nach dem Tod ihrer Eltern entschied sie sich, die Hirtl-Stiftung mit einen großzügigen Zustiftung zu unterstützen. Heute wirkt sie aktiv im Stiftungsrat mit.